Durch den wilden Kaukasus

Er scheint weit entfernt, man weiß wenig über ihn, aber allein die Nennung des Namens riecht nach Abenteurer und Weite.  Der Kaukasus, an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien erstreckt er sich auf einer Länge von 1100 km zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Hier berühren sich Christentum und Islam, Europa und Asien.  Hier liegen die Einfluss-Sphären starker Nachbarn: Russland, Iran und Türkei.

Wir sind unterwegs in den Bergen des Kaukasus hinauf bis zu dessen Gipfeln, suchen die reichhaltige Kultur der Länder des Südkaukasus: Georgien, Armenien und Aserbaidschan.

Seit mehr als 1500 Jahren sind Armenien und Georgien christlichen Nationen, die ältesten der Welt. Obwohl mit seinen Nachbarn Türkei und Aserbaidschan zerstritten oder gar im Krieg, ist das kleine Armenien seit der sowjetischen Trennung in einer dynamischen  Entwicklung. Dabei haben die Menschen die leidvolle Geschichte ihres Landes nicht vergessen.

Georgien nimmt für sich in Anspruch, den Wein erfunden zu haben (vor bereits 8000 Jahren). Genügend Zeit, um die ausgefeiltesten Trinksprüche zu kultivieren. Georgien ist aber auch das Geburtsland von Josef Stalin, seinem bekanntesten Spross. Gründe genug, näher hin zu schauen.

Das islamische Aserbaidschan, Gewinner des Eurovision Song Contest 2011, profitiert von seinen reichen Ölfunden. Öl und Gas quellen seit dem Altertum aus dem Boden und lassen natürliche Flammensäulen brennen, hier gab es die erste Ölbohrung der Welt. Während in der Hauptstadt Baku die Hochhäuser in den Himmel schießen, scheinen die Täler des Kaukasus von der Zeit vergessen, ziehen Schaf- und Ziegenherden ihre Runden.

Unsere Reise durch den Kaukasus führt uns in die russische Olympiastadt Sotchi, wo subtropische Badestrände auf schneebedeckte Kaukasusgipfel treffen. Wir machen Station an der Schwarzmeerküste Georgien, durchsteifen die Wälder des  Kleinen Kaukasus und besuchen Tiflis, wo die Synthese der Kulturen besonders augenfällig wird.

In Echmiadzin, dem geistigen Zentrum der armenischen Kirche, sind wir Gast beim Erntedankfest. Uns locken die Ölfelder Aserbaidschans ebenso wie die von Petro-Dollars  finanzierte Glitzerwelt der Hauptstadt Baku.

Vor allem aber sind wir unterwegs auf Trekkingtour in den einsamen Tälern des Großen Kaukasus. Mit unseren Packpferden ziehen wir über blumenreiche Bergwiesen und durch verlassene Dörfer, in denen die Wehrtürme von wechselhafter Vergangenheit zeugen.  Entlang seiner Gletscher geht es hinauf zum Gipfel des Kasbek, jenem 5000er, an dessen Hängen  der  Sage nach Prometheus von den Göttern gekettet wurde…!